„Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ So steht’s in unserem Grundgesetz. Was aber ist, wenn wir selbst achtlos mit unserer Würde umgehen? Wenn wir sie selbst nicht ernstnehmen oder wertschätzen?
Das Brustbein ist meiner Beobachtung nach einer der tänzerischen Hebel zum An- oder Ausschalten unserer menschlichen Würde. In einer modernen Arbeitswelt, in der wir viel sitzen und uns zu wenig bewegen, in der uns Stress und Hierachien klein machen, rostet auch der Bereich der oberen Wirbelsäule ein. Die Muskeln rund um die Brustwirbelsäule verkümmern, weil wir sie kaum bewegen und durchs viele Sitzen und Kleinmachen auch noch in eine Dauerstarre zwingen.
Das kann uns über die Jahre auf die Würde schlagen. Ein Brustbein, das sich ganz hinten in unserem Körperinneren versenkt, zieht die Schultern und den Kopf nach. Unsere Haltung – uns selbst und der Welt gegenüber – knickt ein.
Neuerdings liebe ich es, meinen Bauchtanzstunden ein Fokusthema voranzustellen. In der dritten Kursstunde im April habe ich meinen Tanzschülerinnen 90 Minuten Fokus aufs Brustbein vorgeschlagen.
Denn durchs Tanzen trainierte obere Rückenmuskeln machen es uns leicht, das Brustbein nach vorne zu schieben. Diese zwei, drei Zentimeter befreien sofort unseren Rücken, unseren Nacken, unseren Kiefer, unsere Lunge, unser Herzerl. Tja, und wenn wir’s uns trauen, dann wirkt unsere wiedergefundene körperliche Würde auch auf unser Inneres zurück.
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